Auf der Suche nach dem einen Kartoffelnamen
Die Kartoffel, beliebteste Knolle Helvetiens, hat in den unterschiedlichen Dialekten unseres Landes viele Namen: «Häärpfel», «Gumel», «Häppere», «Äppiire», «Tartuffel», «Häbeli»… Wie aber klänge wohl die Wortkreation für das populäre Nachtschattengewächs, wenn sich die ganze Schweiz auf einen Begriff einigen könnte? Swisspatat, die Branchenorganisation der Kartoffel-Produzent:innen; Verarbeiter:innen und -Händler:innen ruft, nach Konsultation des Schweizerischen Idiotikons und ChatGPT, die Bevölkerung zur Abstimmung.
Die Kartoffel – unbestrittenes Gemüse-Darling von Gross und Klein, stildefinierender Star der kulinarischen Traditionen der Eidgenossenschaft, gefeierte Königin der Schweizer Äcker. So vielfältig die Einsatzmöglichkeiten in unseren Küchen, so divers sind auch die Namen, die wir für sie kennen und nutzen. Und obwohl die Popularität des Knollengemüses kaum Grenzen kennt, findet sich überraschenderweise kein einheitlicher Begriff, der sich in der Schweiz über alle Dialekte hinweg etabliert hätte.
Dieser Umstand hat Swisspatat und Jung von Matt LIMMAT dazu inspiriert, gemeinsam mit dem Schweizerischen Idiotikon und mit Unterstützung von KI (ChatGPT) neue Namen für die Kartoffel zu entwickeln und diese der Schweizer Bevölkerung zur Abstimmung vorzulegen. Diese Abstimmung findet vom 26. bis zum 30. August 2024 auf der Website und den Social-Media-Kanälen von Swisspatat statt www.kartoffel.ch.
Dieser Abstimmung voraus gingen Strassenbefragungen in den verschiedensten Regionen der Schweiz, woraus eine Sammlung von heute noch verwendeten Mundartbegriffen für die Kartoffel entstand, die der KI (ChatGPT) für die Entwicklung neuer Namen als Datenbasis diente. Parallel dazu hat das Schweizerische Idiotikon mithilfe von Mundartwörterbüchern und den Kenntnissen dialektaler Strukturen weitere Begriffe geschaffen. Kartoffelfans sind nun angehalten, ihren Favoriten zu küren.
Um die Gunst des Publikums kämpfen: «Pohmel» und «Baunzle». Dem glücklichen Sieger winkt die Wertschätzung der Kartoffel geniessenden Nation.
Sonja Brönnimann von Swisspatat: «Stellen Sie sich mal ein Raclette ohne Gschwelti vor. Oder ein Züri-Gschnetzeltes ohne Rösti. Kaum ein landwirtschaftliches Produkt hat unser kulinarisches Erbe so geprägt, wie die Kartoffel. Mit der neuen Namensgebung wollen wir vor allem erreichen, dass die Kund:innen über die Vielfalt und den Wert unserer Lieblingsknolle nachdenken.»
Die Suche von Swisspatat nach einem helvetischen Überbegriff für die Kartoffel soll nicht die vielfältigen regionalen Verwendungen ersetzen, sondern vielmehr die Wichtigkeit der hiesigen Kartoffelproduktion betonen.